Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Um uns herum sprießen die ersten Frühblüher und Wildkräuter aus dem Boden. Die Obstbäume bekommen ihre Blüten und die Vögel zwitschern um die Wette – der Frühling kommt.
Die ersten warmen Wochen sind für uns immer ein guter Zeitpunkt, um bei den Hunderunden die Augen offen zu halten. Dabei stehen drei Wildkräuter ganz oben auf unserer Sammelliste: Löwenzahn, Brennnessel und Klettenlabkraut.
Jeder kennt die gelben Blumen, die sich irgendwann in Pusteblumen verwandeln. Aber nur wenige schenken der Pflanze die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Viele Menschen sehen Löwenzahn als Unkraut, welches es immer wieder schafft, sich durch die kleinsten Ritzen in den Gehwegplatten durchzukämpfen. Dabei hat der Löwenzahn ganz wunderbare Eigenschaften.
Im Löwenzahn sind jede Menge Bitterstoffe enthalten, die die Speichel-, Magen- und Gallensaftsekretion anregen. Dadurch werden Magen, Leber und Galle gestärkt und die Verdauung wird angeregt. Daher kann man Löwenzahn auch wunderbar bei Blähungen und Verstopfung ins Futter mischen.
Löwenzahn fördert den Lymphfluss, bringt den Stoffwechsel in Schwung und stärkt das Immunsystem. Durch seine harntreibende Wirkung werden entzündungsfördernde Stoffe schneller aus dem Körper gespült, was bei Erkrankungen wie Arthrose hilfreich ist. Zeitgleich ist der Löwenzahn eine natürliche Unterstützung für Blase und Nieren.
Jeder kennt sie, die meisten hassen sie. Dabei hat die Brennnessel mindestens genauso viele positive Eigenschaften wie der Löwenzahn und ist auf den Hunderunden kostenfrei zu sammeln.
In erster Linie wird die Brennnessel zur Entgiftung, Entschlackung und bei Blasenproblemen genutzt. Durch ihre harntreibende Wirkung werden auch entzündungsfördernde Stoffe schneller aus dem Körper gespült, was hilfreich bei Gelenkerkrankungen ist. Die enthaltene Kieselsäure ist ein wichtiger Nährstoff für Gelenkknorpel, Sehnen, Bänder und Haut. Aber auch die Leber und Galle werden durch die Bitterstoffe in der Brennnessel gestärkt. Zudem hat die Brennnessel entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, wodurch sie auch bei entzündlichen Darmerkrankungen helfen kann.
Obwohl die Brennnessel viele positive Eigenschaften hat, mögen sie viele Menschen aufgrund ihrer Brennhaare nicht und selbstverständlich sollte weder der Mensch, noch der Hund die Brennnessel pur vom Strauch essen.
Auf Nummer sicher geht man, wenn man die Brennnesseln mit Handschuhen sammelt. Einfach die oberen vier bis sechs Blattpaare abschneiden und in ein kleines Sammelkörbchen oder ähnliches legen.
Um die Brennhaare zu zerstören, kann man die Blätter zu Hause einfach kurz mit warmem Wasser übergießen, in ein Tuch legen und auswringen. Oder man legt die frischen Blätter ausgebreitet hin und rollt mit einem Nudelholz oder ähnlichem rüber. Dadurch werden die Brennhaare abgebrochen. Wer seinen Hund barft, kann die Brennnesseln auch einfach zum Pflanzenmix dazugeben. Nach einer Runde im Mixer brennt auch nichts mehr.
Alternativ kann man die Brennnesseln auch getrocknet, als Pulver oder als Saft kaufen.
Klettenlabkraut, auch Klebkraut genannt, ist eine wunderbare Pflanze, die man oft im Wald oder am Feldrand findet. Die Blätter und der Stängel der Pflanze sind dicht mit Borstenhaaren besetzt, wodurch die Pflanze an Kleidung und am Hundefell hängen bleibt. Manche sagen, dass die Pflanze einem dadurch zeigt, dass man sie mitnehmen soll.
Klettenlabkraut ist eine Pflanze, die ebenfalls das Lymphsystem anregt und den Abtransport von Schlacken fördert. Sie wirkt antibakteriell, entgiftend, fiebersenkend und harntreibend, weshalb sie gerne bei Blasenentzündungen eingesetzt wird.
Immer wieder liest man, dass Klettenlabkraut auch zur Zeckenabwehr genutzt wird, aber eine repellente Wirkung können wir bei unseren Hunden nicht bestätigen. Unsere Hunde naschen regelmäßig auf den Spaziergängen vom Klettenlabkraut und zur Frühjahrskur stecken wir ein paar Stängel ein, um sie zusätzlich zu Hause unter das Futter zu mischen.
Wir nutzen die Wildkräuter (und noch andere) gerne als Frühjahrskur über einen Zeitraum von vier Wochen. Dabei nutzen wir überwiegend frische Kräuter und richten uns bei der Dosierung an ca. 1-2 TL pro 10kg Körpergewicht. Dafür schneiden wir die Blätter und Blüten klein oder geben sie direkt zum Gemüsemix in den Mixer.
Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass die Wildkräuter nicht mit Unkrautbekämpfungsmitteln behandelt wurden und nach Möglichkeit sollte auch kein Hund vorher auf die Pflanze gepinkelt haben.
Wem der Aufwand zu viel ist, kann die Wildkräuter auch getrocknet oder als Saft kaufen. In dem Fall richtet man sich für die Dosierung einfach nach den Herstellerangaben.
Sollte der Hund allergisch auf die Umwelt reagieren, kann es passieren, dass er auch auf die Wildkräuter reagiert. Einige vertragen dann eher die Wurzeln, da diese unterirdisch sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte bei Allergikern lieber vorher der Tierarzt gefragt werden.
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