Tierernährung

B.A.R.F. - 5 fatale Fehler!

Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie

B.A.R.F. fatale Fehler

Inhalt

Barfen ist eigentlich ganz einfach und eine tolle Art den Hund zu ernähren. Wenn man es richtig macht! Leider machen einige Hundebesitzer aber schon 5 Fehler, bevor das Futter überhaupt im Hundenapf landen kann. Diese bedeuten ein echtes Gesundheitsrisiko für den Hund und müssen unbedingt vermieden werden.

Fehler Nr. 1 - Rohes Schweinefleisch

Mittlerweile sollte sich unter den Barfern herumgesprochen haben, dass Hunde kein rohes Schweinefleisch fressen dürfen. Warum? Weil Schweine den Aujeszky-Virus in sich tragen können. Hunde, die das Fleisch von infizierten Schweinen fressen, können sich anstecken.

Eine Ansteckung mit dem Virus verläuft bei Hunden immer tödlich!

Man liest immer wieder, dass Deutschland frei von Aujeszky ist, aber vertrauen sollte man dem nicht. Es ist nicht auszuschließen, dass Tiertransporte infizierte Schweine nach Deutschland schleppen. Daher muss bei Fleischimporten immer mit infiziertem Schweinefleisch gerechnet werden. Deshalb, Finger weg von rohem Schweinefleisch!

Ich weiß, es gibt einige Hunde die keine anderen Fleischsorten vertragen und auf Schweinefleisch angewiesen sind. In solch einem Fall kann man Schwein füttern, muss es aber vorher kochen. Durch das Kochen wird das Virus abgetötet und es besteht keine Gefahr mehr für den Hund.

Fehler Nr. 2 - Fleisch unter Luftabschluss auftauen

Clostridium botulinum ist ein anaerob wachsendes Bakterium. Es vermehrt sich also unter Luftabschluss. Dieses Bakterium schüttet Giftstoffe, sogenannte Botulinum-Toxine aus, welche für Hunde tödlich sind.

Wird Fleisch also unter Luftabschluss aufgetaut, kann sich das Bakterium Clostridium botulinum vermehren und auf dem Fleisch verteilen. Um das zu vermeiden kann man einfach den Deckel der Fleischdose offen lassen, bzw. die Verpackung zum Auftauen etwas einschneiden. 

Fehler Nr. 3 - Kühlkette unterbrechen

Wenn wir gerade beim Auftauen sind, kommen wir gleich zum nächsten Punkt. Jeder Barfer muss darauf achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Steht rohes Fleisch zu lange bei Raumtemperatur, können sich Bakterien bilden und vermehren. Diese können dann zu Lebensmittelvergiftungen beim Hund führen. Außerdem wird dadurch das Verbrauchsdatum verkürzt. Mit anderen Worten: Das Fleisch wird schneller schlecht.

Obwohl Hunde Aasfresser sind und das gammelige Fleisch wahrscheinlich auch fressen werden, heißt es nicht, dass sie es auch vertragen. Um den Hund also vor Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu schützen, sollte man darauf achten, die Kühlkette nicht zu unterbrechen.

Fehler Nr. 4 - Einfach drauf los füttern ohne die Werte zu kennen

Bei Instagram schrieb ich mal mit einer jungen Frau, die dem Barfen gegenüber völlig abgeneigt war. Sie hätte es versucht und ihrem Hund ging es dadurch sehr schlecht. Deshalb wechselte sie wieder zu Trockenfutter. Als ich sie fragte was sie denn dem Hund fütterte, stellte sich schnell raus, dass sie ihm nur Muskelfleisch zum Fressen gab. Bis zu diesem Tag dachte ich nicht, dass überhaupt jemand auf die Idee kommen würde seinem Hund nur Muskelfleisch anzubieten. Seitdem höre ich es aber ständig.

Das hat natürlich fatale Auswirkungen für den Hund, da er durch die fehlenden Bestandteile eine extreme Unterversorgung bekommt.

Beim Barfen orientiert man sich immer am Beutetier. Zusätzlich bietet man dem Hund Faserstoffe für seinen Darm an. Das bedeutet, dass man 70 – 80% Tierisches und 20 – 30% Pflanzliches füttert. Tierisch bedeutet nun keines Falls nur Muskelfleisch zu füttern. Muskelfleisch beträgt hier lediglich 50% vom tierischen Anteil. Dazu kommen 20% Pansen oder Blättermagen, 15% Innereien und 15% rohe fleischige Knochen.

All diese Bestandteile sind wichtig, damit der Hund mit allen benötigten Nährstoffen versorgt ist und keine Mangelerscheinungen bekommt.

Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, wieviel der Hund von verschiedenen Zusätzen benötigt. So müssen jodhaltige Algen z.B. berechnet und richtig dosiert werden. Aber auch Eierschalen als Calciumquelle oder Lebertran, welcher viel Vitamin A und D enthält, sollten sparsam eingesetzt werden.

Achtet man nicht darauf, kann es z.B. dazu kommen, dass der Hund zu viel Calcium aufnimmt, was zur Nierenerkrankung, Magnesiummangel oder Gelenkproblemen führt.

Fehler Nr. 5 - Fertigbarf

Nun wäre es ja eine Idee, um Fütterungsfehler zu vermeiden, auf Fertigbarf zurückzugreifen. Ich habe mir mal die Zeit genommen und nach einem Fertigbarf für unsere Hunde Balou und Hailey geguckt. Beide Hunde sind gesund und benötigen keine besonderen Bedarfsmengen oder Zusätze. Verglichen habe ich 15 Anbieter. Man sollte meinen, dass zumindest einer davon in Frage käme.

Doch das Ergebnis sieht leider anders aus. Nicht einer der Anbieter hatte ein bedarfsdeckendes Fertigbarf für unsere Hunde. Zur Erinnerung, die beiden haben keine Krankheiten und könnten mit einem einfachen Barfrechner, wie er im Internet zu finden ist, berechnet werden.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bisher noch nie nach einem Fertigmix geschaut habe, da ich die Futtermengen immer selber ausrechne und wir das Futter selbst zusammenstellen. Dass ich keinen bedarfsdeckenden Mix finde, hat mich nicht überrascht. Ein Blick auf die Deklarationen aber schon. Von Trockenfutter sind wir ja halboffene Deklarationen gewohnt. Aber von Barf? Genau aus diesem Grund entscheiden sich doch immer mehr Menschen für’s Barfen. Weil sie eben wissen wollen, was im Napf landet.

Bsp. für eine offene Deklaration:

45% Oberschenkelfleisch vom Huhn (ohne Knochen), 10% Rinderpansen, 8% Hühnerhälse, 8% Karotten, 6% Fenchel,
5% Apfel, 4% Rinderleber, 4% Rinderniere, 4% Rindermilz, 2% Heidelbeeren, 2% rote Beete, 1% Lachsöl, 0,7% Weizengras, 0,2% Ascophyllum Nodosum, 0,1% Dorschlebertran

In diesem Bsp. kann der Hundehalter ganz genau sehen, was im Futter enthalten ist, da alle Inhaltsstoffe aufgelistet sind. Leider hatten von meinen 15 Anbietern, lediglich 3 eine offene Deklaration.

Bsp. für eine halboffene Deklaration:

70% Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Rindfleisch mit Knorpeln, Rinderpansen, Rinderherz, Rinderleber), 20% Gemüse, 8% Obst, 2% Öle und Fette, Hefen (Bierhefe)

Bei diesem Beispiel kann alles im Napf landen und niemand weiß genau, wieviel der Hund wovon bekommt. Es ist unklar wie viele Innereien in dem Mix sind und wie hoch z.B. der Pansenanteil ist. Ebenso erkennt man nicht welche Obst- und Gemüsesorten im Futter sind und auch nicht, welche Öle benutzt wurden.

So oder so, keiner der Anbieter hatte einen Fertigmix, den ich unseren Hunden füttern würde, da nicht einer der von mir aufgerufenen Mixe bedarfsdeckend war.

!!!

Der Gesundheit deines Hundes zu Liebe, achte unbedingt darauf, diese 5 Fehler zu vermeiden!

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Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

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