Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Mittlerweile denkt kaum noch jemand an Drogen, wenn er CBD hört. Man liest immer häufiger davon und viele haben bereits erste Erfahrungen damit gemacht.
Hier in Berlin schießen momentan CBD-Shops ohne Ende aus den Löchern. Auch online gibt es immer mehr CBD-Produkte zu kaufen. Von Öl, über Hundekekse, bis hin zu Badebomben.
In der Hanfpflanze wurden bereits mehr als 500 Inhaltsstoffe nachgewiesen. Unter anderem Cannabinoide, Proteine, Aminosäuren, ätherische Öle, Zucker, Alkohole, Flavonoide, Vitamine, Hydrocarbone und Fettsäuren.
Die Cannabinoide lassen sich in 12 Gruppen unterteilen. Zwei davon sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese beiden sind für die medizinische und therapeutische Anwendungen von entscheidender Bedeutung.
CBD steht also für Cannabidiol und ist ein natürlich vorkommender und nicht psychoaktiver Bestandteil der weiblichen Hanfpflanze.
THC wirkt aufheiternd, schmerzlindernd, muskelentspannend, appetitanregend, aber auch psychoaktiv. Es versetzt den Konsumenten in eine Art Rauschzustand.
CBD hingegen wirkt entkrampfend, schmerzlindernd, entzündungshemmend, angstlösend, stressmindernd, regenerierend und müdigkeitsfördernd. Es kann sowohl hemmend, als auch aktivierend wirken. CBD wirkt nicht psychoaktiv, gilt als gut verträglich, effektiv und als sicherer Bestandteil der Hanfpflanze. Daher nutzen viele Menschen CBD-Produkte bereits zur Selbstmedikation bei verschiedenen Krankheiten.
THC und CBD wirken also völlig unterschiedlich, fungieren innerhalb des Körpers aber auch anders. THC bindet an verschiedene Rezeptorsysteme. CBD hingegen dockt lediglich an den CB-1- oder CB-2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems des Körpers an. Dadurch wird das innere Gleichgewicht gesteuert und das Immunsystem beeinflusst.
Auch immer mehr Hundebesitzer interessieren sich für CBD-Produkte, da CBD weder psychoaktiv wirkt, noch die Bewusstseinswahrnehmung des Tieres verändert.
Gesunde Hunde könnten dadurch zu mehr Wohlbefinden, Entspannung und Ausgeglichenheit finden. Aber auch kranke Hunde können mit einem guten CBD-Öl unterstützt werden. Die Anwendungsgebiete reichen von einer akuten Behandlung bei leichten Beschwerden, bis zum Dauergebrauch im Krankheitsfall.
Ein hochwertiges CBD-Öl ist in der Regel gut verträglich und auch für die präventive Behandlung geeignet.
– Entspannung
– Stressreduktion
– Verbesserung der Schlafqualität
– Schmerzlinderung
– Entzündungshemmung
– Entkrampfung
– Verbesserung von Verdauungsproblemen
– bei Problemen im Bewegungsapparat
– Appetitshemmung
– Zellschutz
– Verbesserung der Begleiterscheinungen verschiedenster Krankheiten
Bevor man sich für ein Öl entscheidet, sollte man sich überlegen, ob man ein Vollspektrum-Extrakt oder ein CBD-Isolat kaufen möchte. Beides hat seine Vor- und Nachteile:
In der Hanfpflanze sind, wie oben schon erwähnt, hunderte verschiedene Inhaltsstoffe. In einem Vollspektrum-Extrakt ist die Mehrheit dieser Wirkstoffe enthalten.
Nur Vollspektrum-Extrakte bieten einen Entourage-Effekt. Sie können selber mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln hergestellt werden.
Die CBD-Konzentration ist in Vollspektrum-Extrakten oft unvorhersehbar und hängt von der Ausgangspflanze ab. Jede Charge ist einzigartig, wodurch angegebene Werte schwer einzuhalten sind. Die Wirkung der verschiedenen Terpen- und Cannabinoid-Kombinationen kann nicht vorhergesagt werden.
Vollspektrum-Öle enthalten aber auch einen geringen Anteil an THC, oft <0,2% (laut Hersteller).
Wie der Name schon sagt, wird hier das CBD aus dem Extrakt isoliert. Es ist also nur noch CBD in dem Öl enthalten, keine weiteren Bestandteile der Hanfpflanze. Dadurch können Hersteller den genauen CBD-Gehalt im Öl bestimmen.
Bei Isolaten ist es einfacher die gewünschte CBD-Konzentration zu erreichen. Isolate sind in der Regel günstiger als Vollspektrum-Extrakte und die Hersteller können garantieren, dass kein THC in den Ölen vorhanden ist.
Da die anderen Bestandteile der Pflanze fehlen, bieten Isolate keinen Entourage-Effekt und nicht so viele gesundheitliche Vorzüge wie ein Vollspektrum-Extrakt. Zudem neigen sie eher zu Nebenwirkungen.
Beim Entourage-Effekt handelt es sich um den klassischen Synergie-Effekt. In der Medizin spricht man davon, wenn sich zwei eingenommene Medikamente gegenseitig verstärken.
Im Falle der Hanfpflanze bedeutet das, dass alle Bestandteile sich gegenseitig ergänzen und zusammen ein besseres Ergebnis erzielen als jeder einzelne, der isoliert wurde. Cannabinoide wirken also am besten, wenn sie zusammenarbeiten.
Der wohl größte Vorteil der Vollspektrum-Öle ist der Entourage-Effekt. Dieser ist für den Menschen wahrscheinlich entscheidend, um eine bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Aber den THC-Gehalt darf man nicht vergessen. Hunde und Katzen können kein THC abbauen und selbst kleinste Mengen können bereits psychoaktiv wirken. Das Tier wäre diesem Zustand hilflos ausgeliefert.
Viele Hersteller bieten Vollspektrum-Öle für Hunde an. Angegeben ist meist ein THC-Gehalt <0,2%. Einen einheitlichen Grenzwert für THC in Lebensmitteln gibt es in der EU nicht, lediglich Richtwerte, welche für Hersteller und die Lebensmittelüberwachung als Orientierung dienen sollen. In den EU-zertifizierten Nutzhanfsorten darf der THC-Gehalt 0,2% nicht übersteigen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung werden diese Richtwerte aber sehr häufig überschritten. Bei hanfhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln überschritten 94% der Proben den Richtwert. Es wäre also fatal, sich für ein Vollspektrum-Öl zu entscheiden, wenn man das Öl für einen Hund nutzen möchte.
Auch Menschen, die selbst kleinste Mengen THC vermeiden möchten, sind mit einem CBD-Isolat besser beraten, denn Isolate sind völlig frei von THC. Dafür fehlen ihnen jedoch auch die anderen Bestandteile und der Entourage-Effekt ist nicht gegeben. Es kann also passieren, dass man mit einem Isolat nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Da CBD-Öl in der EU keine Zulassung als Lebensmittel/Futtermittelzusatzstoff hat, findet man bei Produkten vertrauenswürdiger Hersteller i.d.R. keine Dosierungsempfehlungen mehr. Man muss also auf die eigene Beobachtungsgabe vertrauen, um die richtige Dosis für den eigenen Hund herauszufinden.
Dafür startet man mit der geringstmöglichen Dosis und tastet sich langsam an die Wohlfühldosis heran. Bei Hunden ab 10kg nimmt man einen Tropfen pro Tag. Bei Hunden die weniger wiegen, sollte man mit einem halben Tropfen starten. Zum Teilen gibt man einfach einen Tropfen CBD-Öl in 4ml Speiseöl. Alles verrühren und 2ml mit einer Spritze (ohne Nadel) wieder aufziehen.
Die Anfangsdosis behält man für einige Tage bei. Wenn der Hund sie gut verträgt, kann man die Dosis nach ein paar Tagen auf 2x täglich erhöhen. Wieder nach ein paar Tagen verdoppelt man eine der beiden Tagesdosen, die andere Dosis bleibt bestehen. Nach einigen Tagen verdoppelt man nun auch die zweite Tagesdosis, usw.
Die Tropfenzahl von einem Tropfen auf 5kg Körpergewicht sollte jedoch ohne tierärztliche Absprache nicht überschritten werden.
Um eine Wirkung zu erkennen, sollte das Tier ungefähr vier Wochen mit dem Öl behandelt werden. Beachte aber bitte, dass das Öl dort mit der Wirkung beginnt, wo es am ehesten gebraucht wird. Das muss nicht immer die Stelle sein, die auch für den Besitzer an erster Stelle steht.
Bei der Wahl des Öls muss man unbedingt auf den CBD-Gehalt achten. Hier gilt: Weniger ist mehr! Umso höher der CBD-Gehalt im Öl ist, desto wahrscheinlicher treten Nebenwirkungen auf.
Als Orientierung gilt: bis 10kg (2,5%), zwischen 10 und 25kg (3%), zwischen 25 und 50kg (5%) und ab 50kg (10%).
Obwohl CBD-Öl meist gut verträglich ist, kann man Nebenwirkungen nicht komplett ausschließen. Vereinzelt kann das Öl bei Hunden zu trockenen Schleimhäuten, mehr Durst, Müdigkeit, Erbrechen, Durchfall, Blutdruckabfall, innerer Unruhe, Schlaflosigkeit und Schwindel führen.
CBD kann den Appetit anregen, aber auch genau das Gegenteil erreichen. Wenn Hunde eh schon mäkeln, kann es also passieren, dass sie durch das CBD gar nichts mehr fressen wollen.
Tragende und laktierende Hündinnen sollten nicht mit CBD behandelt werden, da man eine Beeinträchtigung der Plazentafunktion nicht ausschließen kann. Ebenso sollten Besitzer von Hunden die bereits Medikamente einnehmen vorab Rücksprache mit ihrem Tierarzt halten.
Generell ist auch zu bedenken, dass CBD kein Wundermittel ist und bei Erkrankungen/Verletzungen immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden muss.
Quellen:
https://www.bfr.bund.de (20.03.2021)
https://www.verbraucherzentrale.de (20.03.2021)
https://www.kanaturia.com (20.03.2021)
https://dailycbd.com (20.03.2021)
https://idw-online.de (20.03.2021)
Foto: https://www.shutterstock.com (20.03.2021)
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