Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Einige sehen den Oktober als verregneten und matschigen Monat. Abgesehen davon, dass wir wirklich gerne im Regen unterwegs sind, da wir dann meist allein draußen sind, gibt es im Oktober auch viele schöne Sonnenstunden. Die Luft wird wieder klarer und die Temperaturen angenehmer. Nicht zu kalt, nicht zu warm – Wie ich finde, perfekt. Daher ist der Oktober der Monat, an dem wir wieder voll mit dem Fitnessprogramm unserer Hunde starten.
Natürlich kann man das ganze Jahr über Sport und Fitnesstraining mit dem Hund betreiben, aber im Oktober machen einige Sachen besonders Spaß.
Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Thema Fahrrad und Hund. Ich finde ein angepasstes Training am Fahrrad super, da es einen schönen Ausgleich zum Schritt an der Leine bietet. Viele Hunde haben großen Spaß daran, neben dem Fahrrad zu laufen. Vor allem bei angenehmen Temperaturen. Aber Vorsicht, nicht jeder Hund darf seinen Besitzer am Fahrrad begleiten.
Am Fahrrad laufen, dürfen grundsätzlich nur gesunde und ausgewachsene Hunde. Welpen und Junghunde haben neben dem Fahrrad nichts verloren – schon gar nicht zum Ziehen davor. Auch Hunde mit verschiedenen Erkrankungen wie HD, ED oder Herz-Kreislaufproblemen dürfen nicht am Fahrrad mitlaufen. Brachycephale Hunde dürfen ihre Besitzer auch nicht am Fahrrad begleiten, da die meisten von ihnen ja so schon den ganzen Tag an Atemnot leiden.
Kurzbeinige Hunde haben auch oft Probleme neben dem Fahrrad, weil sie durch ihre kurzen Beinchen einfach nicht so schnell laufen können. Bei ihnen muss unbedingt das Tempo angepasst werden. Für längere Strecken lohnt sich auch ein kleiner Korb, in dem der Hund sitzen kann, bevor ihn seine Kräfte verlassen.
Bei allen Hunden, die am Fahrrad mitlaufen, ist es wichtig, dass man nach dem Sommer wieder langsam einsteigt und die Runden an den Hund anpasst. Nicht zu schnell und nicht zu lang. Am besten fährt man so, dass der Hund in einem gemütlichen Trab nebenherlaufen kann. Sollte der Hund das Fahrrad noch nicht kennen, reicht es, wenn die erste Runde ein paar Minuten beträgt. Diese kann man dann täglich etwas steigern.
Zudem ist es wichtig, auf einen geeigneten Boden zu achten, z.B. Wald und Wiesen, damit der Hund sich nicht die Gelenke kaputt macht und seine Pfoten nicht wund läuft. Vor der Runde muss der Hund auf jeden Fall die Möglichkeit haben sich zu lösen und er sollte durch ein Warm-Up gut aufgewärmt werden. Wir starten ja auch nicht kalt in den Sprint.
Unsere Hunde laufen prinzipiell ohne Leine am Fahrrad. Wir fahren auf dem Feld oder im Wald, und ja, rein theoretisch könnten sie wegrennen und auf die Jagd gehen, wenn sie wollten. Aber… Nehme ich meinen 25kg Australian Shepherd bei solch einer Runde an die Leine und er bekommt einen spannenden Geruch in die Nase, dann zieht er mitten im Lauf volle Kanne nach rechts und ich lieg im günstigsten Fall im Dreck. Im schlimmsten Fall ist der Ruck der Leine so groß, dass mein Hund sich die Bandscheibe verletzt, ich falle um, samt Fahrrad auf ihn drauf und breche mir das Handgelenk oder verstauche mir den Knöchel. Mein Hund schafft den Weg nicht mehr zurück und ich muss zusehen, wie ich ihn schnellstmöglich zum Arzt bekomme.
Abgesehen von der Unfallgefahr, ist eine natürliche Bewegung an einer Leine nicht möglich, da diese den Hund zwingt, sich an seinen Menschen anzupassen. Er hat an der Leine keine Möglichkeit seinem Menschen zu zeigen, dass er Schmerzen hat oder dass ihm der Lauf zu viel ist. Läuft der Hund frei, kann der Mensch das Tempo an den Hund anpassen und viel besser auf ihn eingehen. Da er schneller merkt, wenn der Hund langsamer wird.
Im Oktober ist es morgens schön kühl zum Fahrradfahren und mittags oft noch angenehm warm zum Wassertreten. Durch die Bewegung im kalten Wasser kommt der Kreislauf in Schwung. Die Durchblutung wird angeregt, die Muskulatur aufgebaut und die Gelenke werden ordentlich durchbewegt. Aber auch das Gleichgewicht und die Propriozeption werden beim Wassertreten gestärkt.
Zum Anfang reicht es, wenn der Hund nur mit den Pfoten im Wasser läuft. Später kann man ihn knietief im Wasser laufen lassen. Auch zeitlich kann man sich von ein bis zwei Minuten auf etwas länger steigern. Wie lange der Hund schafft, ist von Hund zu Hund unterschiedlich und muss individuell betrachtet werden. Der eine Hund schafft vielleicht drei Minuten, der nächste zehn.
Nach Möglichkeit kann der Hund zusätzlich durch Sand laufen, z.B. am See. Ein paar Minuten im Schritttempo rundet das Muskeltraining ab.
Gerade im Oktober machen Waldspaziergänge besonders Spaß. Über Äste und Zweige steigen, trainiert die Muskulatur im gesamten Körper und fördert die Gelenkbeweglichkeit. Unter tiefe Äste durchkriechen trainiert die Vorderhand und dehnt die Hüft- und Rückenmuskulatur. Den Hund mit den Vorderbeinen auf einen abgesägten Baumstumpf stellen, trainiert die Hinterhand. Leckerlies aus der Baumrinde suchen, dehnt und trainiert die Hüftmuskulatur. Verschiedene Untergründe trainieren die Propriozeption.
Abgesehen von den Übungen, die man im Wald wunderbar einbauen kann, ist ein Waldspaziergang super spannend und der Hund kann dort jede Menge entdecken. Das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel, das Klopfen des Spechts, vielleicht auch mal das Schimpfen eines Eichhörnchens.
Im Herbst liegen so viele bunte Blätter auf dem Boden, die man wunderbar im Fitnesstraining einsetzen kann. Der Hund hebt die Beine schön hoch, wenn er durch hohes Gras oder Laub läuft. Das trainiert wunderbar die Muskulatur und Gelenkbeweglichkeit. Aber auch das Gleichgewicht und die Propriozeption werden hier wieder mit trainiert.
Bevor man den Hund in einen Laubhaufen schickt, muss man jedoch darauf achten, dass dort kein Igel zum Überwintern liegt. Auch treten, also die Blätter mit den Füßen in die Luft schießen, sollte man aus demselben Grund nicht. Besser ist es einen Laubhaufen selbst zusammenzustellen.
Laubhaufen bieten sich auch wunderbar als Versteck für Leckerlies oder den Ball an. Hier muss man unbedingt auch wieder auf die Igel aufpassen. Zudem muss man darauf achten, dass sich keine Walnüsse oder Kastanien im Laubhaufen befinden, da diese giftig für Hunde sind.
Auch Baumrinden bieten sich als tolles Versteck für Leckerlies an – einfach ein paar Leckerlies in die Rinde stecken. Wenn der Hund sich streckt, um an die Leckerlies heran zu kommen, trainiert und dehnt er die Hüftmuskulatur.
Schöne Suchspiele kann man auch mit Kienäpfeln machen. Einfach einen Kienapfel aufheben und wieder zwischen den anderen ablegen. Der Hund soll nun herausfinden, welchen Kienapfel sein Besitzer in der Hand hatte.
Da es früher dunkel wird, werden Suchspiele noch um einiges interessanter. Da der Mensch im Dunkeln jedoch nicht so gut sieht, ist das eher für Hundebesitzer mit Garten geeignet, wo man sich sicher sein kann, dass der Hund nichts anderes, giftiges aufnimmt.
Bei Schmuddelwetter kann man Suchspiele auch wunderbar nach innen verlegen. Dabei ist es egal, ob man Leckerlies im Haus versteckt oder sie knifflig in ein altes Handtuch oder eine olle Jeans rollt.
Gerade weil es früher dunkel und später hell wird, ist es wichtig, den Hund für andere Hundebesitzer, aber auch für Auto- und Fahrradfahrer sichtbar zu machen. Dafür eignet sich ein Leuchthalsband von Amazon*. Wer an Straßen unterwegs ist, kann auch ein reflektierendes Halsband von Amazon* und eine reflektierende Hundeleine nutzen. Gerade schwarze Hunde sind oft schwer zu sehen in der Dämmerung, vor allem für Autofahrer.
Im Herbst kommen die meisten Hunde in den Fellwechsel. Beim Übergang vom Winter- zum Sommerfell denken viele Hundebesitzer an die regelmäßige Fellpflege, da ihnen völlig klar ist, dass die Wolle im Sommer runter muss.
Dass die abgestorbene Unterwolle auch beim Übergang zum Winterfell ausgekämmt werden muss, sehen viele Hundebesitzer nicht. Aber genau das ist wichtig für die Wärmeregulation des Hundefells. Dadurch kann die Luft besser zirkulieren. Zudem regt das Bürsten die Durchblutung an und stärkt die Bindung zum Hund. Also an verregneten Schmuddeltagen kann man sehr schön einige Wellness und Fellpflegestunden einlegen.
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