Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Die heiße Rolle ist ein unterstützendes Therapieverfahren aus der Hydrotherapie und zählt zu den angenehmsten Entspannungstechniken in der Physiotherapie. Genau genommen ist die heiße Rolle ein zusammengerolltes Handtuch, das mit heißem Wasser durchtränkt ist. Sie ist mega schnell “hergestellt” und für jeden Hundebesitzer super allein durchzuführen.
Bei der trockenen Wärme wird eine Körperregion ohne Wasser erwärmt (Rotlicht, Wärmflasche, Heizkissen, Fango,…). Die Wärme wirkt durchblutungsfördernd und muskelentspannend. Daher wird sie häufig zur Unterstützung bei schmerzhaften Verspannungen genutzt.
Bei der feuchten Wärme (heiße Rolle, Badewanne, nasses Handtuch mit Rotlicht,…) sind die Intensität und Wirkung höher als bei der trockenen Wärme, da die Wärme tiefer ins Gewebe eindringt. Auch die Dauer der Wärmewirkung ist deutlich länger. Daher bietet sich die feuchte Wärme gerade in den Abendstunden der nass-kalten Jahreszeit an.
Die feuchte Wärme hilft oft sehr gut gegen Schmerzen. Sie senkt die Muskelspannung, verbessert die Dehnbarkeit von Bändern und Sehnen und die Gelenkbeweglichkeit. Daher profitieren besonders arthrotische Hunde oder Hunde mit Wirbelsäulenerkrankungen, wie Spondylose oder einem Bandscheibenvorfall von dieser Therapiemethode.
Wir nutzen die heiße Rolle gerne in Kombination mit anderen Therapien. Zum Beispiel zur Vorbereitung einer Massage oder vor der Dorntherapie. In einigen Fällen mögen die Hunde sie aber auch lieber nach einer Massage, da sie sich während dessen entspannen und einschlafen können.
Verschleißerkrankungen (z.B. Bandscheibenvorfall, Arthrose)
Muskelverspannungen
Schmerzen
chronische Bronchitis
nervöse und hibbelige Hunde
frierende Hunde
Wirbel- oder Gelenkblockaden
zur Entspannung
In einigen Fällen darf die heiße Rolle nicht angewendet werden. Ein paar davon muss man sich einfach merken, andere hingegen sind klar, denke ich.
Hunde mit Herzerkrankungen und Kreislaufproblemen
fiebrige Hunde
bei Entzündungen
an offenen Wunden
bei Ödemen
bei Tumoren
bei schlaffen Lähmungen
Der Hund muss immer die Möglichkeit haben sich der Wärme zu entziehen, wenn er sie nicht mag.
Zur Herstellung benötigt man lediglich ein Frotteehandtuch (50 x 100) und etwas heißes Wasser. Das Handtuch wird der Länge nach in der Mitte zusammengelegt und straff zu einem Trichter zusammengerollt. Dabei muss man darauf achten, dass man wirklich fest rollt, da sonst zu viel Wärme verloren geht.
Hat man einen festen Trichter, gießt man etwas heißes Wasser hinein. Je nach Handtuch können das zwischen 250 und 750ml sein. Wir gießen so viel Wasser hinein, bis die äußere Schicht des Handtuchs zur Hälfte nass ist. Dadurch bleibt die untere Hälfte trocken und man kann die Rolle noch bequem anfassen und auch mal etwas fester zudrücken.
Da die Rolle zum Anfang sehr heiß wird, muss man sie unbedingt am eigenen Arm testen, bevor man sie an den Hund legt, um eine Verbrennung zu vermeiden.
Nun kann man verschiedene Techniken durchführen.
Dazu streicht man einfach die heiße Rolle in Fellrichtung über das Fell. Dabei wird die Rolle leicht angedrückt.
Man kann die Rolle auch punktuell rollen und dabei etwas ins Gewebe drücken. Viele Hunde mögen den Druck an verschiedenen Punkten, z.B. an der Rückenmuskulatur oder der Hüfte.
Kreisende Bewegungen geben einen angenehmen Massageeffekt.
Lässt die Wärmewirkung nach, wickelt man das Handtuch etwas ab und rollt es gleich Stück für Stück wieder auf der anderen Seite zusammen. So kommt die warme Seite von innen nach außen und man hat die ganze Zeit eine optimale Wärme.
Ob nach dem Sport, bei Muskelverspannungen, Atemproblemen, an kalten Tagen oder einfach nur zum Entspannen ist die heiße Rolle perfekt. Für Hunde, genauso wie für ihre Besitzer.
Da die Muskulatur nach der Behandlung schön erwärmt, das Fell aber nass ist, muss man gerade an kalten Tagen darauf achten, dass man nicht direkt nach der Behandlung nach draußen geht. Durch die Kälte wäre der Effekt hinüber. Daher bietet es sich an die heiße Rolle in die Abendstunden zu legen.
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