Hundephysiotherapie

Hundepfoten - Schritt für Schritt ein Wunder

Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie

Hundepfoten

Inhalt

Für viele Menschen sind die Pfoten des Hundes einfach nur Pfoten. Für uns sind sie jedoch kleine Meisterwerke der Natur.

Gesunde Pfoten sind für den Hund unheimlich wichtig, da sie ihn durch sein ganzes Hundeleben tragen müssen. Dabei ist es egal, ob der Hund im Sport geführt wird oder als Familienhund lebt. Jeder Hund leidet, wenn seine Pfoten nicht gut gebaut sind oder auf Dauer fehlbelastet werden.

Aufbau der Pfoten

Anatomisch betrachtet sind die Vorderpfoten unseres Hundes so aufgebaut wie unsere Hände und die Hinterpfoten wie unsere Füße. So haben die Vorderpfoten Handwurzelknochen, Mittelhandknochen, vier Zehen mit jeweils drei Gelenken und einen Daumen, auch einfach nur Daumenkralle genannt. Die Hinterpfoten haben ebenfalls Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und vier Zehen. Manche Hunde haben noch eine Wolfskralle.

Die Vorderpfoten sind etwas größer als die Hinterpfoten, da sie mehr Gewicht tragen und deutlich mehr Last abfangen müssen.

Die ideale Pfotenform

Ideal ist es, wenn die Zehen gut aufgeknöchelt sind. Nur so haben sie genügend Spannkraft, wodurch ein ordentlicher Gang erst möglich ist. Die Ballen sollten groß, dick und gut gepolstert sein, damit der Hund weder auf steinigen, noch auf warmen Untergründen Probleme hat. Um Erschütterungen bestmöglich dämpfen zu können, sollten die Zehen ohne große Abstände aneinander liegen. Die mittleren Zehen sollten etwas länger sein als die äußeren und die Hauptlast sollte auf dem Sohlenballen, sowie den einzelnen Zehenballen gleichmäßig verteilt sein. Damit die Hundepfote beim Laufen ordentlich abrollen kann, dürfen die Krallen nicht zu lang sein.

Funktion der Pfoten

Auch wenn die Pfoten im Aufbau unseren Händen und Füßen ähneln, unterscheiden sie sich doch erheblich in der Funktion und Nutzbarkeit. Während wir mit der gesamten Fläche des Fußes auftreten, läuft der Hund lediglich auf den Zehen. Für uns auf Dauer undenkbar. Dem Hund verleiht es aber eine enorme Wendigkeit.

Die Hauptfunktion haben die Ballen an den Pfoten. Da sie zu einem großen Teil aus Fett bestehen und mit einer dicken Hornschicht geschützt sind, ist der Hund dazu in der Lage Unebenheiten im Boden auszugleichen. Durch die dicke Hornschicht sind die Hundepfoten unempfindlich gegen harte und steinige Untergründe. Vor allem schützt die Schicht aber auch gegen Wind, Nässe, Kälte, Hitze und Verletzungen.

Die Krallen bieten dem Hund besseren Halt auf dem Boden. Was viele nicht wissen, auch die Daumenkralle hat im Lauf und bei Sprüngen Bodenkontakt. Der Hund benötigt sie zur Stabilisation und für zusätzlichen Halt bei starken Wendungen. Es ist also fatal, wenn diese gezogen wird.

Über die Schweißdrüsen an den Pfoten verteilt der Hund seine persönliche Duftmarke, was der Kommunikation dient.

Zwischen den einzelnen Zehen hat der Hund eine Zehenzwischenhaut. Wenn man die Zehen leicht auseinanderzieht, kann man sie sehr schön sehen. Hier laufen viele Nerven entlang. Das Fell zwischen den Zehen schützt die sensiblen Zwischenräume.

Probleme mit den Pfoten

Senk- oder Spreizpfoten

Bei Senk- oder Spreizpfoten wirken die Hundepfoten eher flach, da die Zehen nicht gut aufgeknöchelt sind. Oft stehen die Zehen auch zu weit auseinander. 

Der Hund belastet überwiegend den Sohlenballen, wodurch sich der Vordermittelfuß schräg stellt. Dadurch verändert sich die gesamte Belastungsachse und das Karpalgelenk wird überlastet. Der Hund muss im Stand und bei jedem Schritt die Schwachstellen kompensieren, was schnell zu muskulären Verspannungen führt. Durch die veränderte Zehenstellung bekommt der Hund zusätzlich Arthrose in den Zehengelenken, was für noch mehr Schmerzen in den Pfoten sorgt. Da der Hund die Pfote, aufgrund der Schmerzen, nicht gleichmäßig belasten kann, ist jeder Schritt eine Belastung für ihn.

Rollballen

Wenn man im Stand oder beim Gehen die Ballen sieht, hat der Hund Rollballen. Durch die Gewichtsverlagerung auf den Sohlenballen tragen die Zehen so gut wie kein Gewicht. Hat der Hund permanente Rollballen verändert das die gesunde Pfotenstellung, was wiederum die Propriozeption stört. Problematisch wird es, wenn der Hund weitere Schwachstellen, wie kippbare Sprunggelenke hat. Dann verändert sich wieder die komplette Belastungsachse.

lange Krallen

Unregelmäßig abgelaufene Krallen sind immer ein Warnzeichen! Hunde mit Problemen in der Wirbelsäule lassen oft die Pfoten schleifen. Oft merken es die Besitzer gar nicht und man erkennt es lediglich an den Krallen, daher ist es immer gut, seinen Hund mal im frischen Schnee, auf Sand oder mit nassen Pfoten über den Asphalt laufen zu lassen. Bemerkt man ein Schleifen der Pfoten, ist der Weg zum Tierarzt oder Hundephysiotherapeuten angesagt.

Zeigen die Krallen im Stand nach vorn, statt auf den Boden, hat der Hund weniger Halt. Aber auch lange Krallen schaden den Gelenken und sind oft Grund für deformierte Zehen. Wichtig ist, dass die Krallen kurzgehalten werden, da sie sich sonst immer negativ auf den Bewegungsapparat auswirken.

Blockaden

Oft sind die kleinen Gelenke in den Pfoten blockiert. Hier reicht ein Fehltritt ins Loch, eine harte Landung, ein Wegrutschen im Spiel oder auch ein Ruck an der Leine.

Manchmal zeigt der Hund die Schmerzen durch Lecken an der Pfote an, manchmal sieht man aber auch ein leichtes Lahmen. Wird die Blockade nicht von einem Hundephysiotherapeuten gelöst, wird der Hund, aufgrund der Schmerzen, in eine Schonhaltung fallen. Muskelverspannungen und Arthrose in den Zehengelenken sind die Folge.

Bei unseren eigenen Hunden und auch bei unseren Patientenhunden überprüfen wir daher regelmäßig die Pfoten.

Pfotenmassage

Die meisten Hunde lassen sich ungern an den Pfoten anfassen. Verständlich, wenn sie wehtun. Eine leichte Pfotenmassage, die jeder selbst durchführen kann, tut hier gut.

  1. Nimm die Vorderpfote deines Hundes und streiche sie, mit deinen Daumen, vom Handgelenk Richtung Zehen, aus. (An der Hinterpfote streichst du vom Sprunggelenk Richtung Zehen.)
  2. Danach kannst du die Pfote auch von der Mitte zur Seite hin ausstreichen.
  3. Mit den Fingern kannst du dann kreisende Bewegungen an den einzelnen Ballen machen. Hier reicht ein sanfter Druck. Vergiss nicht den großen Sohlenballen, da dieser oft überbelastet wird.

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Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

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