Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Manchmal gibt es Situationen, in denen der Hund im ganzen Körper plötzlich verkrampft und seine Muskulatur nicht wieder lockerlassen kann. Zum Beispiel zum Jahreswechsel, wenn ein Böller genau hinter dem Hund losgeht und er zu Hause weiter Angst hat. Oder wenn ein Balljunkie total auf einen Ball fixiert ist und nach dem Spiel nicht wieder runterfahren kann. Aber auch wenn ein Hund von einem anderen Hund angegriffen wurde und nicht selbst wieder zur Entspannung findet.
Die Muskulatur wird ruckartig angespannt und der Hund verkrampft regelrecht. Umso länger diese Anspannung bestehen bleibt, desto schwieriger wird es für den Hund, sich wieder zu entspannen. Die Muskeln und Faszien werden unflexibel und in ihrer eigentlichen Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt. Durch diese Einschränkung kommt es zu Verklebungen im Bindegewebe.
Ist das Bindegewebe erst einmal verklebt, dauert es meist nicht lange, bis der Hund aufgrund von Schmerzen in eine Schonhaltung geht. Der Hund weiß es nicht besser, aber die Schonhaltung verschlimmert das ganze Problem noch.
Die Muskulatur verhärtet und wird schmerzempfindlich. Auf die Gelenke entsteht ein nicht-physiologischer Druck – sie blockieren. Dadurch geht die gelenknahe Muskulatur in eine Art Schutzspannung. Die Muskeln verkürzen sich und die Gelenkbeweglichkeit wird eingeschränkt. Dadurch hat der Hund noch mehr Schmerzen und ein schwer zu durchbrechender Kreislauf beginnt.
Nicht immer ist es möglich gleich einen Termin bei einem Physiotherapeuten zu machen. Deshalb möchten wir dir ein paar Dinge an die Hand geben, die du selbst mit deinem Hund tun kannst, um ihn etwas zu entspannen.
Die meisten Hunde haben einen Ort, wo sie runterkommen und sich entspannen können. Das kann das eigene Hundebett sein, aber auch eine dunkle Ecke im Flur, im Bad oder auch im Auto. Wichtig ist, dass der Hund sich sicher fühlt.
Bleibe als Besitzer ruhig und möglichst entspannt. Wenn du selber hibbelig durchs Haus läufst oder dich noch über die geschehene Situation aufregst, spürt das dein Hund. Dadurch hat er es noch schwerer sich zu entspannen.
Also versuche tief durchzuatmen und den Puls runterzufahren.
Die heiße Rolle ist ein zusammengerolltes, mit heißem Wasser gefülltes Handtuch, mit dem der Hund ausgestrichen und massiert wird. Die Wärme der heißen Rolle dringt tief in die Muskulatur des Hundes und sorgt dort für die gewünschte Entspannung.
Da der Besitzer diese Anwendung durchführt, stärkt die Behandlung die Bindung zwischen Hund und Besitzer, was dem Hund zusätzlich ein Stück mehr Sicherheit und Ruhe gibt.
Bei der klassischen Bürstenmassage werden weiche Bürsten wie die Körperbürste von Amazon* zur Massage benutzt. Die Wirkung einer solchen Massage ist zwar geringer als die einer klassischen Massage, aber zur Entspannung ist sie super vom Besitzer selbst auszuführen.
Mit der Bürste kann der Hund immer dann massiert werden, wenn keine Erkrankung vorliegt, die eine Massage verbietet (Bluter, Fieber, Infektionserkrankungen, nicht medikamentös eingestellten Herzerkrankungen). Lokale Entzündungen, frische Knochenbrüche, offene Wunden und Verletzungen von Muskeln, Sehnen und Bändern müssen bei der Bürstenmassage unbedingt weiträumig ausgespart werden. Ebenso Tumorerkrankungen und der Bauch bei einer eventuellen Trächtigkeit.
Leidet der Hund an eine Dauerspannung, kann man versuchen mit einer weichen Bürste seine Aufmerksamkeit umzulenken. Dazu kann man die klassische Bürstenmassage verkehrt herum durchführen. Das bedeutet jetzt nicht, dass man den Hund gegen den Fellstrich bürstet, sondern dass man versucht mit einer weichen Bürste leichte Kreise auf der Haut auszuführen. Beginnen sollte man an den Pfoten. Von da aus arbeitet man sich hoch bis zum Rumpf. Danach geht man leicht, langsam und sanft über den Bauch, die Seiten und den Rücken. Auch hier beginnt man wieder von hinten und arbeitet sich nach vorn.
Zu beachten sind auch hier wieder die Kontraindikationen. Bei langhaarigen Hunden muss man zusätzlich darauf achten, dass sich das Fell nicht verknotet, indem man die Bürsten immer wieder ab- und neu wieder ansetzt. Ist dem Hund diese Vorgehensweise unangenehm und er kann sich nicht dabei entspannen, kann man die klassische Bürstenmassage machen.
Der Hund baut beim Kauen Stress ab und setzt Glückshormone frei. Daher lohnt es sich immer, je nach Größe des Hundes und Kraft seines Kiefers, ein paar Kauartikel wie Rinder- oder Kaninchenohren*, Rinderkopfhaut oder -hufe* im Haus zu haben.
Auch der KONG bietet eine tolle Möglichkeit, den Hund zu entspannen. Wir haben immer einen KONG medium von Amazon* mit etwas Joghurt, einem Obstbrei oder Quark mit Beeren eingefroren, damit unsere Hunde bei Bedarf was zum Schlecken haben. Das lange Schlecken hilft beim Stressabbau und macht den Hund glücklich. Zusätzlich muss er sein Köpfchen benutzen um die beste Strategie herauszufinden, wie er an die Füllung kommt.
Aber auch verschiedene Schleckmatten von Amazon* bieten ein langes Schleckvergnügen. Im Sommer dienen sie außerdem perfekt als Eisbecher für den Hund.
Bild: vivros62 auf Pixaby
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