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Schmetterlinge
im Bauch?

Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie

Hündin mit Schmetterling auf der Nase

Inhalt

Zur Zucht sollten nur gesunde Hündinnen eingesetzt werden, die ein gesundes Instinktverhalten vorweisen. Eine Hündin, die chronisch krank oder verhaltensauffällig ist oder sonstige Einschränkungen hat, sollte nicht zur Zucht eingesetzt werden. Dasselbe gilt natürlich auch für Rüden, denn bestimmte Veranlagungen und Schwächen werden durchaus an die Welpen vererbt. Nur mit gesunden Elterntieren kann man gesunde Welpen züchten.

Deckzeitpunkt

Damit eine Hündin trächtig werden kann, muss sie den Deckakt mit einem Rüden vollziehen oder künstlich besamt werden. Um hierfür den richtigen Zeitpunkt zu finden, sollte ein Hündinnenbesitzer den Zyklus seiner Hündin kennen und wissen, wann in etwa sie läufig wird. Denn die Hündin ist lediglich an ein paar Tagen während ihrer Läufigkeit deckbereit und dazu in der Lage Welpen zu bekommen.

Die wenigen Tage, sind im Zeitraum des Östrus. Hier finden die Eisprünge statt und die Hündin ist fruchtbar.

Wer die Tage möglichst genau bestimmen möchte, weil er eine weite Anreise zum ausgewählten Deckrüden hat, kann seine Hündin zur Untersuchung beim Tierarzt vorstellen. Dieser untersucht die Hündin und misst ihre Progesteron-Konzentration im Blut. Wenn ein Rüde in der Nähe ist oder sogar im selben Haushalt lebt, kann man der Natur aber auch einfach freien Lauf lassen. Den ungefähren Zeitpunkt der Stehtage sollte man jedoch trotzdem kennen, damit es nicht zu einem plötzlichen Ups-Wurf kommt.

Deckakt

Befindet sich die Hündin in den Stehtagen, geht es ab zum Rüden. Von Vorteil ist es, wenn sich die beiden bereits kennen und sich auch außerhalb der Läufigkeit gut verstehen. Am besten treffen sich die Hunde auf einem eingezäunten Gelände, damit die Besitzer, falls nötig, schnell zur Hilfe eilen können.

Bevor der Rüde die Hündin deckt, vollführen die beiden oft eine Art Vorspiel, was unterschiedlich lang dauert. Meist beschnüffeln und animieren sich die Hunde gegenseitig zum “Spielen“. Oft kann man beobachten, dass der Rüde den Urin der Hündin aufleckt. Dabei fängt er an zu schmatzen oder mit den Zähnen zu klappern. Durch das Jacobsonsche Organ kann er den Geschmack in ein Geruch umwandeln und somit den aktuellen Zyklusstand der Hündin feststellen. Manchmal leckt der Rüde auch zwischendurch an der Hündin. Dabei legt sie ihre Rute zur Seite.

Zum eigentlichen Deckakt bleibt die Hündin ruhig stehen und präsentiert dem Rüden ihr Hinterteil. Damit der Rüde in sie eindringen kann, legt die Hündin ihre Rute zur Seite. Der Rüde steigt mit den Vorderpfoten auf den Rücken der Hündin. Dabei umklammert er fest ihre Taille und macht heftige Stoßbewegungen mit der Hüfte. Bei vielen Rüden kann man die typischen Trippelschritte sehen.

Besamung

Der Rüde gibt beim Deckakt drei Sekrete ab.

Vorsekret

Das Vorsekret ist transparent und wird bereits während des Eindringens abgegeben, bevor der Penis die vollständige Erektion erreicht hat. In diesem Sekret können sich bereits Spermien befinden.

Spermien / Ejakulat

Das eigentliche Ejakulat zur Befruchtung hat eine graue Farbe und wird abgeben, wenn der Penis des Rüden tief in der Hündin steckt. Als Besitzer kann man erkennen, dass die Hinterpfoten des Rüden nun vor denen der Hündin stehen. Der Rüde hört mit den Stoßbewegungen auf, hält die Hündin aber weiterhin fest.

Prostatasekret

Nachdem das Sperma abgegeben wurde schwellen die Schwellkörper des Penis und die Venenpolster in der Vagina der Hündin an. Dadurch verknoten die Hunde regelrecht und es kommt zum typischen “Hängen“. Dafür steigt der Rüde von der Hündin ab und hebt seinen Hinterlauf über ihren Rücken, sodass beide nun Po an Po stehen. In dieser Stellung bleiben die Hunde nun eine Weile stehen. Das Hängen dauert unterschiedlich lange – zwischen fünf und 60 Minuten.

Während des Hängens gibt die Prostata ein transparentes Sekret ab, welches die Spermien in die Gebärmutter spült.

Hängen beim Deckakt

Wenn zwei Hunde miteinander verknotet sind, darf man sie auf keinen Fall gewaltsam trennen, da dies zu erheblichen Verletzungen führt. Sollte der Wurf nicht geplant sein und man hat seine Hündin mit einem Rüden erwischt, ist es trotzdem wichtig ruhig zu bleiben und abzuwarten, bis sich die Hunde von allein wieder lösen.

Nach dem Hängen reinigen sich die Hunde ihren Intimbereich und legen erstmal eine Pause ein. Bei der Hündin sollte man aufpassen, dass sie nicht direkt nach dem Deckakt Urin absetzt, damit sie das Sperma nicht wieder herausspült.

Früherkennung beim Tierarzt

Nach dem Deckakt heißt es abwarten ob die Hündin aufgenommen hat. Nach knapp drei Wochen kann der Tierarzt einen Bluttest machen. Ist das Hormon Relaxin nachweisbar, ist das ein Zeichen, dass die Hündin zumindest einen Welpen in sich trägt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte vier Wochen nach dem Deckakt einen Ultraschall beim Tierarzt durchführen lassen. Hier kann man auch eine ungefähre Anzahl der Welpen erkennen.

Anzeichen einer Trächtigkeit

Einige Hündinnen verlieren gerade zum Anfang der Trächtigkeit ihren Appetit und möchten nicht mehr so viel fressen wie vorher. Das ist in der Regel nicht besorgniserregend, so lange die Hündin genügend trinkt. Manche Hündinnen leiden auch an Morgenübelkeit. Da kann es schon mal vorkommen, dass sich die werdende Mama übergibt. Nach ein paar Tagen sollte sich das jedoch von allein legen. Bei länger anhaltender Übelkeit sollte der Tierarzt befragt werden.

Nach vier Wochen zeigt sich an der Scheide der Hündin oft ein klarer bis leicht milchiger, zähflüssiger Ausfluss. Das ist meist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Hündin aufgenommen hat. Dieser Ausfluss riecht normalerweise nicht. Sollte er jedoch übel riechen, ist das ein Zeichen für Trächtigkeitsprobleme. Dann heißt es, ab zum Tierarzt.

Ungefähr in der fünften Woche beginnt die Hündin mehr Appetit zu entwickeln, als bisher gewohnt. Das liegt daran, dass sie nun den erhöhten Energiebedarf – und zwar bis Ende des Säugens, abdecken muss. Die Hündin lagert Fett ein, das für die spätere Milchbildung benötigt wird. Die Gebärmutter und die Milchdrüsen wachsen und natürlich benötigen auch die Föten mehr Energie. Durch die erhöhte Nahrungsaufnahme und die Entwicklung der Föten nimmt die Hündin auch an Gewicht zu.

Der Bauch wird nun langsam etwas runder und die Zitzen fangen an sich zu verändern. Sie werden dicker, dunkler und um die Zitzen herum verlieren einige Hündinnen nun Fell. Bei manchen Hündinnen kann auch etwas Vormilch austreten.

Verhalten während der Trächtigkeit

Viele Hündinnen werden während der Trächtigkeit ruhiger und verschmuster. Einige werden richtig anhänglich und möchten am liebsten rund um die Uhr kuscheln.

In der zweiten Hälfte beginnen viele werdende Mamas ein Nest zu bauen. Dafür schleppen sie Kissen und Decken in eine ausgesuchte Ecke wo sie ihre Welpen zur Welt bringen möchten. Als Besitzer sollte man der Hündin eine Wurfkiste bereitstellen, in der sie es kuschlig und vor allem ruhig hat. Die Wurfkiste muss ausreichend groß sein, sodass Mama und Welpen die nächsten Wochen bequem darin wohnen können.

Es kann passieren, dass die Hündin eine Art Verteidigungsverhalten gegenüber ihrer Wurfkiste entwickelt. Da sich dieses Verhalten auch gegen die Familienmitglieder und andere Tiere aus dem Haushalt richten kann, sollte man stets aufpassen.

Komplikationen während der Trächtigkeit

Wie bei der Frau kann es auch bei der Hündin zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen. So kann es z. B. passieren, dass die Hündin eine Fehlgeburt erleidet. Passiert das recht früh, wird der abgestorbene Embryo vom Körper der Hündin vollständig aufgenommen. Dadurch können sich die anderen normal weiter entwickeln. Im späteren Stadium, wenn das Skelett der Föten ausgebildet ist, wird der Fötus im Falle einer Fehlgeburt vom Körper der Mutterhündin ausgestoßen, da die bereits gebildeten Knochen nicht resorbiert werden können.

Eine Resorption zu erkennen ist nicht immer einfach. Daher sollte man auf folgende Symptome achten: blutiger, grüner oder übelriechender Ausfluss, Gewichtsverlust, Verminderung des Bauchumfangs, Abgeschlagenheit und Unwohlsein der Hündin.

Wie so oft gilt auch hier wieder: Lieber einmal mehr zum Tierarzt, als zu wenig.

Die Hündin bleibt leer

Manchmal kommt es vor, dass die Hündin alle Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt, aber im Ultraschall deutlich zu sehen ist, dass sie keine Welpen in sich trägt. Gründe dafür kann es viele geben. Sie reichen vom falschen Deckzeitpunkt, über Stress, bis hin zu gesundheitlichen Problemen der Hündin oder des Rüden.

Wichtig ist, dass man weder der Hündin noch dem Rüden die Schuld gibt. Die nächste Läufigkeit und die Möglichkeit für einen neuen Versuch kommt bereits in den nächsten Monaten.

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Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

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