Krankheiten

Schneegastritis

Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie

Schneegastritis bei Hunden

Inhalt

Die meisten Hunde lieben es, durch den Schnee zu rennen, sich darin zu wälzen, zu toben und vor allem Schneebälle zu fangen. Dabei kommt es leider häufiger vor, dass der Hund etwas vom Schnee frisst. Oft durch den gefangenen Ball.

Manche Hunde, so wie unsere Hailey, entwickeln sich aber auch zu richtigen Schneefressern. Wenn wir im Wald spazieren gehen, beißt Hailey von so ziemlich allen Hügeln ab, die sie findet. Manchmal läuft sie auch wie ein Staubsauer, als hätte man ihr eine Spur mit Leckerlies gelegt. Dabei frisst sie “nur“ Schnee.

Wenn mal ein Schneeball im Maul des Hundes zu Wasser wird, ist das sicher kein Problem, aber wenn dein Hund sich zu einem Schneefresser, wie unsere Hailey entwickelt, kann das böse enden – Hailey hat nun Bauchschmerzen.

Was ist eine Schneegastritis?

Bei einer Schneegastritis kommt es zu einer Entzündung der Magenschleimhaut. Diese tut, wie jede Gastritis, sehr weh und führt zu unterschiedlichen Symptomen.

Symptome einer Schneegastritis

– Abgeschlagenheit

– Speicheln und vermehrtes Lecken der Schnauze

– Appetitlosigkeit

– Magen-Darmgeräusche

– Bauchschmerzen

– Häufige Kotabsetzungen

– Würgen und Erbrechen (in schweren Fällen ist Blut im Erbrochenem)

– Durchfall (in schweren Fällen ist Blut im Durchfall)

Bauchschmerzen erkennen

Wenn ein Hund Bauchschmerzen hat, zeigt er die o.g. Symptome. Er liegt oft zusammengerollt und zieht beim Laufen den Bauch nach innen. Das erkennt man daran, dass sich der Rücken beim Hund krümmt. Tastet man den Bauch dann ab, kann man spüren, dass die Bauchdecke angespannt ist. Hunde mit starken Bauchschmerzen sind oft unruhig und nervös.

Welche Hunde sind gefährdet?

Jeder Hund reagiert anders auf die Schneeaufnahme. Sowohl die Menge als auch die Reinheit des Schnees sind da Faktoren. Sauberer Schnee aus dem Wald macht dem Hund wohl weniger aus, als Schnee aus der Stadt, da dieser oft durch Lauge und Split verunreinigt ist.

Einige Hunde haben aber auch bei größeren Mengen Schnee kein Problem. Andere wiederum reagieren schon bei kleinen Mengen empfindlich und zeigen schnell die ersten Symptome.

Was hilft bei einer Schneegastritis?

Um die Magenschleimhaut zu beruhigen, sollte der Hund 24 Stunden fasten. Bei Welpen muss man darauf achten, dass sie einen erhöhten Energiebedarf haben. Daher darf man sie keinen ganzen Tag fasten lassen. Ist dein Hund noch ein Welpe, reicht es aus, wenn du eine Mahlzeit weglässt.

Nach der Fastenzeit kann man dem Hund kleine Portionen Schonkost füttern. Dafür eignet sich gekochtes Hühnchen und etwas Reis. Den Reis muss man jedoch richtig schön matschig kochen, damit er dem Körper kein Wasser entzieht.

Hat der Hund Durchfall oder erbricht sich häufig, muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da der Hund sonst zu viel Wasser verliert. Da kaltes Wasser hier eher kontraproduktiv ist, sollte es Zimmertemperatur haben.

Hilfsmittel

Gegen Durchfall hilft die Morosche Karottensuppe

Rezept:

500g Karotten

1l Wasser

1/5 TL Salz

Wasche und schäle die Karotten. Entferne die Enden und schneide die Karotten in kleine Stücke. Bedecke sie im Topf mit dem Wasser, koche sie kurz auf und lasse sie danach bei geringer Hitze für 90 Minuten köcheln.

Fülle das verkochte Wasser wieder auf und püriere die Masse im Mixer. Gib etwas Salz dazu und lasse die Suppe abkühlen. Ersetze eine komplette Mahlzeit deines Hundes durch die Suppe.

Zur Beruhigung der Magenschleimhaut hilft Slippery Elm (Ulmenrinde).

Der Schleim, der beim Anrühren entsteht, legt sich wie eine Schutzschicht auf die Schleimhäute und beruhigt diese. Zusätzlich wird der Hund durch die Ulmenrinde mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt.

Wer kein Slippery Elm zu Hause hat, kann auch Leinsamen nehmen.

Rezept:

2-3 EL Leinsamen (geschrotet oder ganz)

250 bis 500ml Wasser

Weiche die Leinsamen über Nacht in dem Wasser ein. Am Morgen koche die Mischung kurz auf und gib das Ganze durch etwas Mull. Dadurch kannst du den Schleim von den Leinsamen abtrennen. Fülle den Schleim in eine Thermosflasche und biete deinem Hund über den Tag verteilt immer wieder einen Schluck an.

Sollte dein Hund Medikamente nehmen, beachte einen Abstand von ca. einer Stunde.

Verschiedene Kräuter wirken beruhigend und entspannend auf den Darm.

Dazu zählen:

Kamille, Kümmel, Fenchel, Anis, Schafgabe, Thymian, Pfefferminz, Weißdornblätter und Blutwurz

Wann zum Tierarzt?

Wenn dein Hund sehr starke Symptome hat, oder wenn die Symptome länger als 2 Tage anhalten, solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt gehen. Dieser kann Injektionen geben, welche die Krämpfe und Entzündungen lindern können.

Vorbeugung einer Schneegastritis

Der Hund verbindet seine Bauchschmerzen nicht mit dem Fressen von Schnee. Daher wird er ihn wohl weiter fressen, wenn sein Mensch nicht aufpasst:

– Hat dein Hund einen empfindlichen Magen, verzichte auf das Schmeißen von Schneebällen.

– Wenn du einen Welpen hast, trainiere gleich von Anfang an, dass Schneefressen tabu ist.

– Nimm Leckerlies mit auf die Runde, da die ja doch besser riechen als der Schnee.

– Übe das Kommando “NEIN“, “AUS“ oder wie auch immer.

– Führe deinen Hund, wenn es nicht anders geht an der Leine.

Wenn dein Hund wie unsere Hailey ist und einfach total ausrastet, wenn er bereits Schnee unter den Pfoten spürt, füttere am besten vorbeugend Slippery Elm oder Leinsamenschleim.

weitere Blogartikel

Wenn die Wirbelsäule schwächelt und sich Brücken bilden...

Trächtigkeit bei der Hündin...

TAPS - Fieber und Untertemperatur

Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

Pawlou – Tiernaturheilkunde & Hundephysiotherapie

Kontakt

Schnüffeln

Wichtiges

error: Inhalt ist geschützt!!