Tierphysiotherapie: Faszientherapie
Als feines Netz durchziehen und stützen Faszien alle Strukturen im Körper des Hundes. Sie bestehen überwiegend aus Kollagenfasern und Elastin, die rautenförmig als eine Art Geflecht miteinander verbunden sind. Wobei sich Form und Aufbau je nach Körperstelle unterscheiden, um den Anforderungen der jeweiligen Struktur bestmöglich nachzukommen.
Faszien geben dem Körper Struktur und machen Bewegungen erst möglich. So umhüllen sie unter anderem Muskelstränge, um sie zu stabilisieren, voneinander zu trennen und vor Reibungen zu schützen. Sie sorgen dafür, dass Nerven gleiten können und halten die Organe an Ort und Stelle. Anders herum sorgen die Faszien aber auch dafür, dass sich im Falle einer Trächtigkeit die Organe verschieben können ohne verletzt oder beeinträchtigt zu werden. Faszien speichern Kraft, übertragen diese auf den Bewegungsapparat und sorgen für eine Absorption von Stößen, wodurch sie den Körper vor Schäden schützen.
Neben der Halte-, Stütz- und Schutzfunktion haben Faszien noch weitere komplexe Aufgaben, wie die Kommunikation und Reizweiterleitung. Permanent senden die Faszien Informationen an das Gehirn, damit es wichtige Informationen aus dem Körper erhält.

Gerade weil Faszien überall im Körper sind und so viele Aufgaben haben, können sie dem Hund aber auch sehr viele Probleme bereiten. Durch (unbewusste) Schonhaltungen und Bewegungsmangel (Verletzungen, Operationen, Laufen and der Leine) werden die Faszien immer unflexibler und in ihrer eigentlichen Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt.
Durch diese Einschränkungen können Ablagerungen nicht mehr richtig abtransportiert werden und die Kollagenfasern der Faszien verkleben. Es dauert meist nicht lange, bis der Hund dann Schmerzen bekommt und in eine (bewusste) Schonhaltung geht. Das verschlimmert das Problem und es entsteht ein schwer zu durchbrechender Kreislauf. Die Muskeln verkürzen, die Faszien verfilzen und die Spannung im Körper wird immer höher. Das spüren auch die Nerven, Gelenke und Wirbelkörper. Irgendwann ist der Druck so hoch, dass diese gequetscht werden, sich verschieben und verschleißen. Aber auch die Organe leiden unter verklebten Faszien und können durch diese ebenfalls komprimiert und verschoben werden.
Durch gezielte Griffe und Strichführungen aus der Faszientherapie sind wir dazu in der Lage diesen Kreislauf zu durchbrechen und dem Hund wieder zu mehr Bewegung zu verhelfen.