Hundephysiotherapie

Tierphysio - einer der schönsten Berufe

Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie

Tierphysio Berlin

Inhalt

Wenn ich erzähle, was ich beruflich mache, bekomme ich oft eine der folgenden Reaktionen:

„Ach, sowas gibt es?“

„Was macht denn eine Tierphysiotherapeutin genau?“

„Hilft das denn überhaupt?“

„Das ist ja cool, das macht bestimmt Spaß.“

Einmal fragte mich sogar eine Kundin, ob ich nur das mache, oder auch etwas Normales. Die Frage fand ich recht witzig, aber sie zeigte auch, dass die Tierphysiotherapie noch nicht bei allen als normaler Job angesehen wird. Das ist sehr schade, denn ich finde, das ist einer der tollsten Berufe überhaupt.

Tierphysiotherapie - Was ist das?

Die Tierphysio ist eigentlich nichts anderes als die Humanphysio, nur eben am Tier. Auch unsere Tiere haben oft Verspannungen in der Muskulatur und Verklebungen in den Faszien. Dafür reichen minimale Veränderungen im Bewegungsapparat. Bei Hunden führen z.B. lange Krallen oder ein falsches Geschirr zu Schonhaltungen. Aber auch das ständige Laufen an der Leine führt auf Dauer zum Bewegungsmangel in den Gelenken.

Was macht ein Tierphysiotherapeut?

Der Tierphysio behandelt gestörte Körperfunktionen mittels natürlicher Therapieformen bei Tieren. Meist bei Hunden und Pferden, aber auch bei Katzen, Kaninchen, usw. Zur Therapie nutzt der Therapeut manuelle Techniken mit den Händen, aktive Bewegungsübungen, aber auch Therapiegeräte.

Gerade nach Operationen, Bandscheibenvorfällen, bei chronischen Erkrankungen im Bewegungsapparat oder Lahmheiten ist der Tierphysio ein guter Ansprechpartner.

Um zu entscheiden, ob er dem Tier helfen kann, muss er das Tier sehen. Während des Termins wird eine ausführliche Anamnese besprochen und eventuelle Befunde gesichtet. Danach wird das Gangbild angeguckt und nach Möglichkeit das ganze Tier nach Auffälligkeiten abgetastet. Dabei achtet der Therapeut auf Schmerzanzeichen des Tieres.

Danach erstellt er einen individuellen Behandlungsplan. Dazu gehört die eigentliche Behandlung, aber auch kleine Hausaufgaben, die der Besitzer mit dem Tier durchführt. Das ist besonders wichtig, denn dadurch kann der Heilungsverlauf um einiges verkürzt werden.

Arbeiten alle Tierphysios gleich?

Nein, jeder Tierphysio arbeitet anders. Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Grundausbildungen, den verschiedenen Weiterbildungen, aber auch am eigenen Engagement.

Die meisten Tierphysios kommen durch ihren eigenen Hund zu diesem Job – ich auch. Während der Grundausbildung lernt man… Ich nenne es mal “die Basics“. Nach der Ausbildung ist man aber noch lange kein guter Therapeut. Denn danach fängt man eigentlich erst richtig an. Ähnlich wie beim Autofahren. Man hat den Führerschein bestanden, sicher im Straßenverkehr fühlt man sich aber noch nicht. Während man mit dem frischen Schein auf die Straße muss, muss man mit dem Zertifikat an die Hunde. Man muss verschiedene Hunde fühlen, Gangbilder sehen, Seminare besuchen, Bücher lesen und sich austauschen. Dann beginnen die Spezialisierungen.

Spezialisierungen

Es gibt so viele Bereiche, in die man eintauchen kann und noch mehr Fortbildungen, die man buchen kann. Jeder Therapeut interessiert sich dabei für eine andere Richtung.

Ich arbeite z.B. gerne über die Faszien und mit aktiven Übungen, weil ich damit einfach die besten Erfahrungen gemacht habe, vor allem bei Wirbelsäulenproblemen. Toddi arbeitet lieber mit der Neurodynamik und verschiedenen Massagetechniken in der Muskulatur. Andere arbeiten gern mit der Akkupunktur, der manuellen Therapie oder mit Geräten.

Wichtig ist immer, dass man seinen Therapieplan individuell auf das Tier zuschneidet.

Woran erkennt man einen guten Tierphysio?

Ein guter Therapeut:

Wann hilft Tierphysiotherapie?

Die Tierphysiotherapie hilft meist sehr gut bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und nach Operationen. Gerade bei degenerativen Erkrankungen, wie Arthrosen oder Bandscheibenvorfälle erreicht man oft eine deutliche Schmerzlinderung und Verbesserung im Gangbild. Dadurch hat das Tier eine bessere Lebensqualität.

Es ist jedoch darauf zu achten, in welchem Erkrankungsstadium sich das Tier befindet. Leider gibt es Fälle, wo das Tier bereits im Erhaltungsstadium ist. Dann geht es darum ein weiteres Fortschreiten der Krankheit zu verhindern oder zu verlangsamen.

Kontraindikationen

Für jede Therapieform gibt es verschiedene Kontraindikationen, die zu beachten sind. So darf z.B. ein Epileptiker nicht auf das Unterwasserlaufband. Trächtige Hündinnen dürfen nicht mit der Dorntherapie behandelt werden, bei offenen Wunden behandelt man nicht das Bindegewebe, bei Krebspatienten darf man nicht massieren und vieles mehr.

Unterschied stationäre und mobile Praxis

Stationäre Praxis

Wie der Name schon sagt, hat der stationäre Tierphysio feste Praxisräume, wo der Patient hinkommt.

Es gibt Hunde, die sich im eigenen zuhause nicht gern von Fremden anfassen lassen. Diese sind in einer stationären Praxis besser aufgehoben. Der Weg dorthin kann zum Lösen und als WarmUp dienen, wenn der Besitzer nicht mit dem Auto direkt bis vor die Praxis fährt. Der Therapeut hat vielleicht ein Unterwasserlaufband oder einen Pool, in dem der Hund therapiert werden kann.

Ein Nachteil ist der Weg nach Hause – je nachdem wie weit er ist. Die meisten Hunde sind nach der Physio platt und möchten gern schlafen. Auch das Gewebe benötigt Ruhe. Wenn der Hund im Wasser war und es draußen kalt ist, kann er schneller krank werden. Für operierte und gelähmte Hunde sind der Hin- und Rückweg oft eine Qual.

Der Besitzer hat in der Regel keine Reinigungsarbeiten und kann meist flexibler einen Termin machen, da der Therapeut keine Routen planen muss. 

Ein Nachteil ist der deutlich höhere Zeitaufwand und eine eventuell notwendige Transportmöglichkeit für den Hund. Zur Behandlung kommen Kosten für Benzin oder eine Fahrkarte dazu.

Der Therapeut kann deutlich mehr Tiere behandeln, da die Zeit für die Anfahrt wegfällt, dadurch verdient er mehr. Blutegeltermine können im Nebenzimmer stattfinden und somit parallel gebucht werden. Der Therapeut braucht je nach Größe der Praxis die Therapiegeräte nicht wegräumen und kann quasi einen fertigen Parkour stehen lassen. Durch ein Unterwasserlaufband oder einen Pool kann der Tierphysio eine weitere Therapiemethode anbieten.

Was der Vorteil ist, ist auch gleich der Nachteil. Der Therapeut muss deutlich mehr Tiere behandeln, da er ja die Miete und Nebenkosten für die Praxis zahlen muss, wenn sie nicht in seinem eigenen Haus ist. Dazu kommen die Reinigungsarbeiten für die Praxis und der Wasserwechsel im Unterwasserlaufband.

Mobile Praxis

Der mobile Tierphysiotherapeut kommt zum Hund nach Hause oder ins Büro, je nachdem wo der Hund sich befindet.

Der Hund bleibt in seiner gewohnten Umgebung, was für viele einfacher ist, da sie sich zu Hause sicher fühlen. Dadurch kann der Hund die Therapie besser annehmen und sich schneller erholen. Auch die Behandlungen können besser auf den Hund und seine Lebenssituation abgestimmt werden. Gerade nach Operationen oder für alte Hunde, die keine langen Wege mehr schaffen, ist der mobile Tierphysio von Vorteil. Der Hund kann nach der Behandlung direkt schlafen. 

Manche Hunde können sich zu Hause weniger konzentrieren und machen ungern mit. Das Unterwasserlaufband oder den Pool kann der Therapeut nicht mitbringen.

Der Besitzer hat keinen zusätzlichen Weg, was ihm jede Menge Zeit erspart. Im Homeoffice passt eine Therapieeinheit in die Mittagspause. Bei entspannten Hunden kann der Besitzer nebenbei arbeiten oder den Haushalt machen. Wenn der Besitzer den Hund mit auf Arbeit hat, kommt der Tierphysio auch dort hin. Fahrtkosten wie Sprit oder Fahrkarten entfallen.

Die Anfahrt muss meist vom Besitzer bezahlt werden, wodurch der Termin etwas teurer ist. Bei gelähmten Hunden kommt es vor, dass sie während der Behandlung Urin und/oder Kot verlieren. Das wischt dann der Besitzer weg. Nach der Behandlung sieht es oft aus, als wäre ein Hamster explodiert – saugen tut der Besitzer.

Der Therapeut kann besser auf den Hund eingehen, da er ihn in seinem gewohnten Umfeld erlebt. Er bleibt gesundheitlich fit, da er sich mehr bewegt und öfter Treppen steigt. Kosten für die Miete und Nebenkosten entfallen, wodurch der Tierphysio weniger arbeiten muss. Der Reinigungsaufwand entfällt, da der Besitzer diesen übernimmt.

Der mobile Tierphysio muss von A nach B. Das bedeutet Zeit und oft auch Stress im Straßenverkehr. Um möglichst viele Hunde an einem Tag unter zu bekommen, muss der Therapeut eine sinnvolle Route planen, was zusätzlich Zeit kostet. Nicht immer ist es einfach einen Parkplatz zu finden und manchmal muss man extra Zeit einplanen, um zur Parkuhr zu laufen. Die vielen km kosten einiges an Benzin und auch die Versicherung wird teurer, umso mehr man fährt. Da man mobil schlecht eine Liege mitnehmen kann, sitzt der mobile Tierphysio öfter krumm auf dem Boden, was früher oder später dem Rücken schadet. Für manche Hunde müssen Geräte mitgebracht werden, die oft unhandlich sind.

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Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

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