Pawlou – Tiernaturheilkunde und Hundephysiotherapie
Jeder Hundebesitzer sollte dazu in der Lage sein, die wichtigsten Vitalwerte seines Hundes zu messen, da sie ihm Informationen über den gesundheitlichen Zustand des Hundes geben.
Nach einer Beißerei, einem Unfall oder bei starker Hitze ist es einfach wichtig, Abweichungen von den Normwerten des Hundes zu erkennen, um ihm schnellst- und bestmöglich helfen zu können.
Dazu kann man das TAPS-Schema nutzen. TAPS steht für Temperatur, Atmung, Puls und Schleimhäute. Zum Thema Temperatur haben wir bereits einen Blogpost geschrieben, daher geht es heute mit der Atmung, dem Puls und den Schleimhäuten weiter.
Achtung! Das ist kein Erste-Hilfe-Blogpost. Wir möchten lediglich, dass jeder Hundehalter dazu in der Lage ist, die Vitalwerte bei seinem Hund zu messen.
37,5° – 39° (Welpen bis 39,5°)
10 – 40 Atemzüge pro Minute
große Hunde: 80 – 100 Schläge pro Minute
kleine Hunde: 100 – 120 Schläge pro Minute
Kapillare Rückfüllzeit: 2 Sekunden
Farbe: rosa
Es gibt verschiedene Situationen im Alltag, die die Atmung des Hundes beeinflussen. So lässt z.B. Stress oder auch Sport die Atemfrequenz ansteigen. Entspannungsmassagen oder Schlaf lässt sie hingegen sinken. Unabhängig von der Atemfrequenz kann die Atmung auch flach oder tief sein. Auch hier spielen äußere Faktoren eine Rolle. Ein Hund, der gerade aus einer Spielrunde kommt, wird wahrscheinlicher schneller und flacher atmen, als im Ruhezustand. Nach kurzer Zeit legt sich das aber wieder.
Aufpassen muss man, wenn der Hund zu lange der prallen Sonne oder extremer Hitze ausgesetzt ist, wie z.B. im Auto. Hier kann die flache Atmung ein Anzeichen für einen Hitzeschock sein.
Die Atemfrequenz beim Hund zu überprüfen ist ganz einfach. Du guckst auf den Brustkorb des Hundes und zählst wie oft er sich hebt und wieder senkt. Besonders gut siehst du das im Bereich der letzten Rippe. Es reicht, wenn du 15 Sekunden lang zählst und deine Zahl dann mit vier multiplizierst. Normal ist ein Wert zwischen 10 und 40 Atemzügen pro Minute. Dabei gilt als Faustregel: Umso größer der Hund ist, desto geringer ist seine Atemfrequenz. Am besten liegt der Hund dabei auf der Seite. Falls er das jedoch nicht möchte, kann man die Atmung auch im Sitzen überprüfen.
Solltest du nicht erkennen wie sich der Brustkorb hebt, kannst du deine Hand leicht auf den Brustkorb legen. Wenn auch das nicht klappt, halte deine Finger oder einen Spiegel vor die Hundenase. Dort spürst du die warme Luft, wenn er ausatmet, bzw. siehst, wenn der Spiegel beschlägt.
Bedenke bitte, dass der Hund mit geschlossenem Fang durch die Nase atmet und Hecheln nicht zur normalen Atmung gehört. Daher wird es nicht mitgezählt. Wichtig ist auch hier, dass die Atmung öfter im Ruhezustand und in verschiedenen Alltagssituationen gemessen wird, damit man im Notfall einen Vergleichswert hat.
Solltest du keine Atmung bei deinem Hund feststellen, musst du schnellstmöglich mit lebensrettenden Maßnahmen beginnen.
Quelle: Erste Hilfe beim Hund
Den Puls beim Hund zu messen, erfordert immer etwas Übung. Du findest ihn an der Schenkelinnenseite, ganz oben in der Beinfalte. Dort läuft die Schlagader des Hundes entlang. Diese kannst du mit leichtem Druck ertasten. Hast du sie gefunden, kannst du dort das Pochen fühlen. Dafür nimmst du am besten 2 Fingerspitzen.
Zähle auch hier 15 Sekunden lang die Schläge und multipliziere deine Zahl mit 4. Dann hast du die Anzahl der Schläge pro Minute. Als Faustregel gilt auch wieder: umso größer der Hund, desto weniger Schläge. Bei einem großen Hund zählt man ungefähr 80 – 100 Schläge pro Minute, bei einem kleinen oder jungen Hund etwas mehr, ca. 100 – 120 Schläge pro Minute.
Leider haben selbst erfahrene Hundebesitzer Probleme damit, den Puls auf Anhieb bei ihrem Hund zu finden. Daher ist es umso wichtiger, dass das Pulsmessen immer wieder geübt wird, auch im Liegen. Wer regelmäßig übt bemerkt viel schneller Abweichungen, im Falle eines Notfalls.
Im Idealfall fängt man damit bereits im Welpenalter als Medical Training an, denn was der Hund im Alltag kennt, macht ihm im Ernstfall keine Angst. Anfangs kann es auch hilfreich sein, wenn man zu zweit misst.
Den Herzschlag fühlst du beim Hund an der linken Brust. An der Stelle, wo der Ellenbogen den Brustkorb berührt.
Solltest du mal in die Situation kommen, wo dein Hund weder einen Herzschlag noch Puls hat, musst du schnellstmöglich mit den lebensrettenden Maßnahmen beginnen.
Die einzigen Schleimhäute, die man beim Hund überprüfen kann, befinden sich im Maul des Hundes. Dort kann man durch einen Fingerdruck eventuelle Probleme des Kreislaufsystems erkennen.
Um das zu testen kannst du einfach die Lefze deines Hundes nach oben heben und mit dem Finger kurz auf eine möglichst hellrosafarbene Stelle des Zahnfleisches drücken. Bitte nicht zu fest, der Hund soll ja nicht umkippen. Durch den Druck wird das Blut aus den Kapillaren (den kleinsten Blutgefäßen) weggedrängt und es entsteht eine lokale Blutarmut. Wenn du den Finger loslässt, erscheint das Zahnfleisch an dieser Stelle weiß.
In dem Moment musst du sofort mitzählen, um zu erkennen, wie viele Sekunden es braucht, bis das Blut zurückströmt. Diesen Vorgang nennt man Kapillare Rückfüllzeit oder auch Kapillare Füllzeit. Diese gibt Aufschluss darüber, ob das Kreislaufsystem des Hundes stabil ist.
Nach 2 – 3 Sekunden sollte die Schleimhaut an der Stelle wieder so aussehen wie vorher. Braucht es länger, ist das ein Zeichen für einen Schockzustand.
Es ist ratsam sich immer mal wieder die Schleimhäute des Hundes anzusehen um Veränderungen festzustellen. So kann man z.B. sehen, wenn die Schleimhäute blass werden. Auch das sollte immer mal wieder geübt werden, damit der Hund damit keine Probleme hat.
rosa – ok
blass – Schock, Blutarmut
blau – Sauerstoffmangel
grau – Vergiftung
gelb – Leberproblem
Auch hier ist es wieder wichtig, dass jeder die Schleimhäute seines Hundes kennt. Der Chow Chow z.B. hat generell eine bläuliche Zunge und manche Hunde bekommen auch etwas blassere Schleimhäute, wenn sie müde sind.
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