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Trächtigkeit bei Hunden

Inhalt

Eine Trächtigkeit dauert bei Hunden zwischen 58 – 67 Tagen (oft 63 Tage). Züchter, die den genauen Decktermin kennen, haben es natürlich leichter den voraussichtlichen Geburtstermin zu ermitteln, als Hundebesitzer, deren Hündin unbemerkt gedeckt wurde.

Ungefähr vier Wochen nach dem Deckakt wissen Hundebesitzer, ob ihre Hündin trächtig ist oder nicht. Um die Mutterhündin bestmöglich zu unterstützen, sollte man während der Trächtigkeit auf einige Dinge achten.

Ernährung während der Trächtigkeit

Die gesunde Ernährung der werdenden Mama ist von größter Wichtigkeit, denn von ihr bekommen die Welpen während der Trächtigkeit und in den ersten Lebenswochen alle nötigen Nährstoffe und Abwehrstoffe. Eine gesunde, frische und artgerechte Ernährung der Mutterhündin legt also, neben der Gesundheit der Elterntiere, den Grundstein für gesunde Welpen.

In den ersten vier bis fünf Wochen braucht die Hündin nicht wesentlich mehr Nahrung als sonst, da die Föten noch sehr klein sind und ihr Wachstum in dieser Zeit gering ist. Manche Hündinnen fasten sogar freiwillig in der vierten oder fünften Trächtigkeitswoche. Das ist normal und gibt keinen Grund zur Sorge.

Im letzten Drittel der Trächtigkeit erhöht sich jedoch der Bedarf der Hündin bis auf das 1,5-fache. Daher ist es empfehlenswert, das Futter der Hündin ab der fünften Trächtigkeitswoche um etwa 10% pro Woche zu erhöhen. Dadurch erreicht man zum Ende der Trächtigkeit die 1,5-fache Menge. Oft reicht aber auch etwas weniger, sodass man seine Hündin gut beobachten muss, um ein Übergewicht zu vermeiden.

Die Hündin darf auf keinen Fall überfüttert werden, da sie sonst zu viel an Gewicht zulegt, was das Risiko von Geburtskomplikationen, wie Dystokie und Milchmangel erhöht.

Wenn die Hündin runder wird und die Welpen mehr Platz im Bäuchlein einnehmen, sollte sie öfter kleinere Mahlzeiten bekommen. Das erleichtert die Verdauung. Knochen sollten gewolft und ausreichend verteilt gefüttert werden, um Knochenkot zu vermeiden. Generell ist darauf zu achten, dass der Hündin ihr Futter schmeckt und sie es gut verträgt.

Nahrungsergänzung

Meistens sind unsere Lebensmittel und die Futtermittel für unsere Hunde nicht gerade reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das liegt daran, dass die Schlachttiere nicht mehr optimal ernährt werden. Viele von ihnen sehen ja nicht mal Gras in ihrem Leben. Daher ist es umso wichtiger, der Hündin während der Trächtigkeit ein paar Nahrungsergänzungen zukommen zu lassen.

1. Himbeerblatt

Himbeerblätter helfen dabei, den Zyklus zu regulieren. Sie wirken krampflösend während der Läufigkeit und Trächtigkeit, stärken den Uterus und erleichtern den Geburtsvorgang. Nach der Geburt helfen sie dabei den Milchfluss anzuregen. Durch die vielen positiven Eigenschaften ist es sinnvoll, der Hündin bereits zu Beginn der Läufigkeit bis zum Absetzen der Welpen Himbeerblätter zu füttern.

Dazu kann man die Blätter einfach getrocknet unter das Futter mischen oder einen schönen Tee daraus kochen. Dafür übergießt man eine Handvoll getrocknete Himbeerblätter mit einem Liter kochenden Wasser. Zugedeckt über Nacht ziehen lassen, fertig.

Zu Beginn der Läufigkeit: 1 gehäufter TL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Ab der 3. Trächtigkeitswoche: 2 gehäufte TL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Ab der 7. Woche bis zur Geburt: 2 gehäufte EL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Nach der Geburt bis zum Absetzen der Welpen: 1 gehäufter TL / 20 kg Körpergewicht / Tag

 

Wenn man, wie wir, die Blätter klein mörsert, reicht ein Viertel der Menge.

Zu Beginn der Läufigkeit: 1 EL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Ab der 3. Trächtigkeitswoche: 2 EL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Ab der 7. Woche bis zur Geburt: 4 EL / 20 kg Körpergewicht / Tag

Nach der Geburt bis zum Absetzen der Welpen: 1 EL / 20 kg Körpergewicht / Tag

2. Meeresalgen

Meeresalgen sollten generell beim Hund auf dem Speiseplan stehen. Sie liefern Jod, Aminosäuren, Mineralien und Spurenelemente.

3. Hagebuttenpulver

Hagebutten liefern jede Menge Vitamin C. Wir füttern sie auch zur kalten Jahreszeit und bei Erkältungen. Pro 10kg Körpergewicht kann man täglich einen gehäuften TL unter das Futter mischen.

4. Fischöl

Da Fleisch sehr viel Omega-6 enthält, was entzündungsfördernd wirkt, sollte die Hündin zur Ergänzung Omega-3-Fettsäuren bekommen. Diese befinden sich vor allem in Fisch-, Hanf- und Leinöl.

5. Vitamin E

Antioxidantien verhindern, dass die essentiellen Fettsäuren von freien Radikalen zerstört werden. Vitamin E ist bereits in einigen Ölen beigemischt.

6. B-Vitamine

Für die Entwicklung der Welpen und für alle Hunde mit Nervenerkrankungen ist ein Vitamin B-Komplex unheimlich wichtig. Ein Mangel während der Trächtigkeit kann zur Missbildung der Welpen führen.

7. Zink

Zink ist ebenfalls wichtig für die Entwicklung der Welpen. Ein guter Zinklieferant ist rotes Fleisch – wichtig für die Besitzer, die überwiegend Hühnchen füttern.

8. Calcium / Phosphor

Wenn sich das Skelett der Welpen entwickelt, hat die Mutterhündin einen erhöhten Calciumbedarf. Später, während der Laktation, steigt dieser noch einmal. Daher muss unbedingt auf eine ausreichende Calciumzufuhr geachtet werden, um eine Eklampsie zu vermeiden.

Bewegung während der Trächtigkeit

In der ersten Hälfte der Trächtigkeit sollte sich die Hündin normal bewegen dürfen. Regelmäßige Spaziergänge helfen der werdenden Mama bei Kräften zu bleiben. Nur so wirkt sie einem Muskelabbau entgegen und kann sich optimal auf die Geburt vorbereiten. Auf Sport, wie Agility oder Dogscooting und lange Wanderungen sollte sie jedoch verzichten. Versuche lieber kürzere, dafür häufigere Spaziergänge in euren Alltag einzubauen.

Mit fortschreitender Trächtigkeit wird die Bewegung zunehmend anstrengender für die Hündin. Es kann auch passieren, dass sie lustlos wirkt und sich etwas unwohl fühlt. Wichtig ist, dass sie nun öfter zum Lösen raus kann, da die Welpen enorm viel Platz im Bäuchlein benötigen, wodurch der Druck auf Blase und Darm steigt.

Körpertemperatur

Da zur Geburt die Körpertemperatur um ein Grad abfällt, ist es ratsam während der gesamten Trächtigkeit regelmäßig die Körpertemperatur der Hündin zu kontrollieren. In den letzten zwei Wochen sollte man die Temperatur morgens und abends messen. So kann man zum Ende der Trächtigkeit rasch einen Temperaturabfall erkennen.

Komplikationen während der Trächtigkeit

Hyperglykämie

Der Anstieg von Progesteron im Blut kann während der Läufigkeit und Trächtigkeit zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen. Dadurch kommt es zum Schwangerschaftsdiabetes.

Fehlgeburt

In der ersten Hälfte der Trächtigkeit besteht die Möglichkeit, dass Welpen resorbiert werden. Dabei wird der Fötus nicht von der Mutterhündin ausgeschieden, sondern wieder in den Körper resorbiert. Die anderen Föten können sich dadurch normal weiterentwickeln.

In der zweiten Hälfte der Trächtigkeit kann es passieren, dass die Mutterhündin vom Hundebesitzer unbemerkt, Welpen verliert. Oft frisst sie diese dann auf.

Ursachen für eine Fehlgeburt reichen von Erkrankungen des Endometriums, über unzureichende Hormone, bis hin zu Infektionen oder Vergiftungen.

Canine Herpes Infektion

Das Canine Herpesvirus gehört zur Familie der Herpesvieren. Ein Hund kann sich in jedem Alter mit diesem Virus infizieren. Bei ausgewachsenen Hunden verläuft die Infektion für gewöhnlich so mild, dass Hundebesitzer die Erkrankung häufig erst gar nicht bemerken.

Für Welpen hingegen ist das Canine Herpesvirus sehr gefährlich. Bei ihnen kann das Virus zu schweren Krankheitsverläufen führen und tödlich enden. Trägt eine Mutterhündin das Virus in sich, stecken sich die Welpen während der Geburt über das Vaginalsekret der Hündin an.

Da Welpen in den ersten Wochen ihre Körpertemperatur nicht selbst kontrollieren können, hat das Virus die besten Voraussetzungen sich schnell zu vermehren. Daher ist es besonders wichtig, dass neugeborene Welpen warmgehalten werden. Die warmen Temperaturen schützen den Wurf zwar nicht vor einer Infektion, aber die Vermehrung der Viren kann so weit reduziert werden, dass es meist erst gar nicht zum Ausbruch der Erkrankung kommt.

Eklampsie

Bei der Eklampsie handelt es sich um eine Stoffwechselstörung der Mutterhündin, die durch einen Kalziummangel hervorgerufen wird. Die Symptome, wie Muskelzittern, Krämpfe, Unruhe und Verwirrtheit können sich kurz vor, während oder nach der Geburt einstellen. In schweren Fällen treten Anfälle und Zusammenbrechen der Hündin auf, bis hin zum komatösen Zustand. Wird die Eklampsie nicht behandelt, kommt es zum Herzstillstand oder die Hündin stirbt durch Erschöpfung.

Vorbereitung auf die Geburt

Ungefähr zwei Wochen vor der Geburt fängt die Hündin an in Decken zu graben, Kissen hin und her zu schleppen und in Klamotten zu buddeln. Dadurch versucht sie ein geeignetes Nest zu bauen, indem sie ihre Welpen zur Welt bringen wird. Hündinnen die scheinträchtig sind, tun dies übrigens auch. Das ist normal und nicht besorgniserregend.

Um der Hündin ein geeignetes Plätzchen zur Verfügung zu stellen, bietet sich eine Wurfkiste an. Diese muss groß genug sein, damit die Mama und ihre Welpen in den ersten Wochen darin wohnen können. Wenn man die Kiste bereits zwei Wochen vor der Geburt aufstellt, hat die Hündin genügend Zeit sich an ihr neues Plätzchen zu gewöhnen.

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Autorin

Manja
Mein Name ist Manja. Ich bin Mutter von 2 wundervollen Kindern und treue Begleiterin meines Seelenhundes Balou und unser verrückten Maus Hailey. Durch Balou kam ich zur Hundephysiotherapie. In diesem Bereich habe ich diverse Aus- und Fortbildungen gemacht und mir die Aufgabe gesetzt, so vielen Hunden wie möglich zu helfen.

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